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SELF erkennt Potenzial-Erkenner

Neues Analyse-Instrument für begabungsfördernde Schulen in Bremen

Die VBB – Vernetzungsstelle Begabungsförderung Bremen hat bereits zahlreiche Bildungseinrichtungen in Bremen zertifiziert und Schulen sowie Kitas ihren hohen Qualitätsstandard in der Begabungsförderung attestiert. Mit SELF, den SchulEntwicklungsdimensionen für eine begabungs- und LeistungsFördernde Schulgestaltung, kommt nun ein neues Instrument zur Diagnose der begabungsförderlichen Arbeitsweise an Schulen und Kitas in Bremen zum Einsatz. Bei der Ist-Stand-Analyse zum Start der Schulentwicklung nach LemaS an der Oberschule Ronzelenstraße hat das Team der VBB-Schulentwicklungsbegleitung erstmals die neuen SELF-Kriterien angewandt.

SELF - Ein Produkt von LemaS
Die Bundesinitiative LemaS („Leistung macht Schule“) entwickelte in einer ersten Phase knapp 100 Produkte, die die Schul- und Unterrichtsentwicklung deutschlandweit vorantreiben soll. Der SELF ist eines davon. Er wurde ursprünglich als Selbstreflexionsleitfaden für den schulinternen Gebrauch konzipiert und vom Team der VBB komplett überarbeitet. Nun werden damit Strukturen, Prozesse und Wirkungen einer begabungsförderlichen Einrichtung erfasst. Die Oberschule an der Ronzelenstraße ist dabei im Land Bremen Pionier - 14 weitere Schulen in Bremen sind LemaS-Schulen der Phase II - und werden mit SELF ihre Potenziale erkennen und Entwicklungsziele abstimmen. Andere Bundesländer haben bereits angekündigt, das in Bremen überarbeitete und weiterentwickelte Instrument in der begabungsfördernden Schulentwicklung einzusetzen.

In Bremen mitentwickelt - In der Praxis bewährt
Die Verantwortlichen von VBB und der Oberschule an der Ronzelenstraße bewießen am 6. Juli die Praxistauglichkeit des neuen SELF - in zwei Arbeitsschritten wurden die von mehreren Universitäten entwickelten Kriterien zur begabungsfördernden Schulentwicklung auf ihre schulinterne Relevanz hin bewertet. Der klar strukturierte Ablauf führte die beteiligten Lehrkräfte passgenau zu den für diese Schule relevanten Kategorien der Schulentwicklung. Am Ende blieb ein Merkmal aus dem Bereich der Leitbildentwicklung übrig. Dass dieses Merkmal genau dem Bedarf der Schule entspricht, wundert Michaela Rastede, Leiterin der VBB, nicht: "Unser Team arbeitete mehrere Monate im intensiven Austausch mit mehreren deutschen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen zusammen, heraus kam ein leicht handhabbares, universell einsetzbares und verlässliches Instrument der Schulentwicklung: Der SELF".

Zertifizierung für erfolgreiche Begabungsförderung

Vier Einrichtungen und sechs Talentlots:innen sind ausgezeichnet

Senatorin Aulepp überreicht Kita-Leiterin Gabriele Winter das Siegel als begabungsfördernde Kita

Zwei Erzieher:innen und vier Lehrkräfte schlossen ihre Ausbildung zur Fachkraft für Begabungsförderung im Herbst 2023 erfolgreich ab und wurden am 28. September im Rahmen einer feierlichen Zertifizierung gewürdigt:

  • Melanie Ros (Altes Gymnasium)
  • Alena Tanke (Grundschule an der Gete)
  • Susanne Lux (Grundschule an der Gete)
  • Eva Loevenich-Talhi (Kita der Jona-Gemeinde)
  • Daniela Rohde (Kita der Jona-Gemeinde)
  • Yasemin Gökkus (Gymnasium Links der Weser)

Die Ergebnisse ihrer Arbeit, die sie in einer Präsentation vorstellten, können sich sehen lassen: Von einem neuentwickelten Ansatz zur Begabungsdiagnostik über Talentstunden in der Grundschule bis hin zu Früh-Französisch in der Kita reicht das Spektrum. Dafür erhielten sie von Senatorin Sascha Aulepp ihre Zertifikate, die die Senatorin persönlich überreichte.

Ebenso ausgezeichnet sind die

  • Oberschule an der Schaumburger Straße
  • Grundschule an der Gete
  • Grundschule an der Stader Straße
  • Kita der Jona-Gemeinde

Sie bewiesen in einem Audit, dass ihre Arbeit den hohen Qualitätsanforderungen für eine Zertifizierung in Bremen genügt.

In ihrer Rede betonte die Senatorin, wie wichtig die wertschätzende Arbeit im Rahmen der Begabungsförderung an den nun zertifizierten Einrichtungen ist. Dass diese Arbeit bei den Schüler:innen ankommt, kann man sehen, wenn man in die Schulen geht, und dort mit den Kindern und Jugendlichen spricht, so Aulepp weiter. Dr. Andre Stuber, bei der VBB - Vernetzungsstelle Begabungsförderung für die Audits der Einrichtungen zuständig, erläuterte, welche Merkmalen vor, während und nach dem Audit erfüllt wurden. Andrea Wübbenhorst und Rose Hergesell, bei der VBB zuständig für die Qualifizierung, betonten noch einmal, welchen Einfluss die Talentlots:innen dank ihrer umfassenden zweijährigen Fortbildung zur "Fachkraft für Potenzialentfaltung und Begabungsförderung" auf die Entwicklung ihrer Einrichtung nehmen konnten.

Auftakt zu "Leistung macht Schule" in Bremen

14 neue Schulen in LemaS Transfer

Prof. Perletz, Rostock, erklärt die Qualitätsbedingungen
Prof. Perleth, Uni Rostock

Am 8. September war es so weit: 14 Schulen aus dem Land Bremen wurden offiziell in das Bremer Netzwerk des LemaS-Transfers aufgenommen. Damit sind sie Teil einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern. Zusammen mit den bundesweit teilnehmenden Schulen setzt sich der LemaS-Forschungsverbund die Optimierung begabungs- und leistungsfördernder Schul- und Unterrichtsgestaltung zum Ziel.

Im Land Bremen übernimmt die VBB - Vernetzungsstelle Begabungsförderung Bremen des LIS im Auftrag der Senatorin für Kinder und Bildung die Koordination des LemaS-Transfers. Jörn Winkler, als Teil des Teams der VBB für die Umsetzung von LemaS im Land Bremen verantwortlich, verdeutlichte in seinem Vortrag, welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen Bremer Bildungseinrichtungen durch LemaS erhalten. Prof. Dr. Christian Perleth von der Universität Rostock leitet das Regionalzentrum Nord von LemaS und erklärte in seiner Rede die Bedeutung von klaren, evaluierbaren und einheitlichen Qualitätsstandards für eine nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung. In einer anschließenden Präsentationsrunde konnten die neuen Transfer-Schulen ihre individuellen Ausgangslagen, Beweggründe und Ziele vorstellen, die sie in die Netzwerkarbeit einbringen.

  • Paula Modersohn Oberschule
  • Oberschule an der Schaumburger Straße
  • Grundschule an der Stader Straße
  • Grundschule in der Vahr
  • Oberschule Koblenzer Straße
  • Grundschule an der Gete
  • Alexander von Humboldt Gymnasium
  • Grundschule an der Carl Katz Straße
  • Oberschule Ronzelenstraße
  • Altes Gymnasium
  • Grundschule an der Freiligrathstraße
  • Oberschule am Leibnitzplatz
  • Gerhard-Rohlfs Oberschule
  • Gesamtschule West

Ältere Berichte:

Der Paukenschlag - Die Drehtür zum Campus

Die Digitale Drehtür nimmt ihren Weg in immer mehr Klassenzimmer. Am 17. Juni bekam sie nun eine entscheidende Erweiterung - den Digitalen Campus. Nun können die gewählten Kurse auch außerhalb der Kurszeiten besucht werden und warten mit Lektionen, Aufgaben und Hintergrundinformationen. Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Aulepp, sprach von einem Meilenstein, der nur durch das starke Team der VBB möglich wurde. Die Direktorin des Landesinstituts, Petra Perplies, sprach gar von einem Paradigmenwechsel.

Einig waren sich alle Anwesenden, dass aus dem Projekt "digitale Drehtür" nun eine kontinuierliche Bereicherung der bundesweiten Bildungslandschaft wurde. Die Digitale Drehtür behält ihre bewährten Elemente bei: "Die Inspiration Weeks bleiben weiter bei uns im Programm. Nun können wir aber auch Selbstlernkurse anbieten und ganz neue methodische Konzepte abbilden", freut sich Michaela Rastede, Leiterin der Vernetzungsstelle Begabungsförderung und Projektleiterin der Digitalen Drehtür.

Der Vorstand der Karg-Stiftung, Dr. Ingmar Ahl, betont, dass Projekte wie die Digitale Drehtür essentiell für die Bildung und damit für die Zukunft unseres Landes sind. "Denn so werden Wissensräume geöffnet und Schüler:innen für das Wissen der Welt begeistert", so Ingmar Ahl.

Ein Videomitschnitt der Veranstaltung findet sich hier
Ein Erklärvideo zur Digitalen Drehtür findet sich hier
Informationen der Karg-Stiftung zur Digitalen Drehtür finden sich hier

Begabungsfördernde Schulen haben alle Kinder im Blick

Schulen und Talentlots:innen als begabungsfördernd zertifiziert

Im Netzwerk begabungsfördernder Schulen gab es am Mittwoch, 18. Mai 2022, Grund zu feiern: Die Grundschule am Baumschulenweg, die Paula Modersohn Schule und die Oberschule am Barkhof sind nun zertifizierte Mitglieder des Netzwerks. Und können so belegen, dass die strengen Kriterien der senatorischen Behörde für die Begabungsförderung bei ihnen eingehalten werden.

Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, betonte bei der feierlichen Zertifizierung in der Aula der Oberschule am Barkhof, welchen Wert die Arbeit des Netzwerks begabungsfördernder Schulen hat: „Mir ist wichtig, dass wir jedes Kind entsprechend seinen Begabungen fördern und seine Kompetenzen wertschätzen. Das ist besonders bei den Kindern wichtig, die zu Hause nicht so viel Unterstützung bekommen. Alle Kinder sind mit ihrem jeweils individuellen Potenzial in den Blick zu nehmen.“

In einem kurzen Rückblick zeigten die drei ausgezeichneten Schulen, wie sie mit Kooperationen, individuellen Förderprogrammen und mutigen Änderungen im Schulalltag den individuellen Begabungen ihrer Schüler:innen gerecht werden. Ob bei Elterngesprächen oder Zeugniskonferenzen, in diesen Schulen hat das Thema Potenzialentfaltung und „Stärken stärken“ nachweislich einen permanenten Platz gefunden.

Diese Schulen können aber nur mit dank dem persönlichen Engagement durch sogenannte Talentlots:innen ihre volle Wirkkraft entfalten Diese Talentlots:innen haben eine sechs Module umfassende Fortbildungsreihe absolviert und in Netzwerktreffen und Workshops neue Ideen zur Umsetzung der Begabungsförderung entwickelt und an ihren Schulen umgesetzt. Von der Senatorin wurden daher ausgezeichnet: Janin Warmbold (Grundschule Lohne), Sara Schäfer (Altwulsdorfer Schule Bremerhaven), Freya Diers (Grundschule Stader Str.), Jana Krietemeyer (Oberschule Schaumburger Str.), Martina Rosenboom (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind), Frauke Schwagereit und Esther Pätzold (Gesamtschule Mitte), Birgit Hilken-Bünz (Kita Betty-Gleim-Haus), Anja Bernhardt, Dr. Heike Petersen, Birgit Hillebrand, Jan Eggemann (Kippenberg-Gymnasium).

Begabungen sichtbar machen: „Lern, was du willst!“

Good Practice: Grundschule am Buntentorsteinweg (Moritz Uibel)

Dieser Kernsatz der Selbstlernzeit wie ich sie verstehe steht im Gegensatz zu weit verbreiteten Varianten von „Selbstlernzeit“ oder „selbst gesteuertem Lernen“, denn damit ist in der Regel die Arbeit in inhaltlich eng gesteckten Rahmen gemeint. Will man das Potenzial der SLZ ausschöpfen, muss dieser Kernsatz als Vorgabe unbedingt ernst genommen werden.

Ich erlebe immer wieder erstaunte und bisweilen äußerst skeptische Kolleg:innen, wenn ich beispielhaft von Kindern berichte, die sich als Lernziel „Ich möchte einen Kopfstand können“ aufschreiben. Hier wird eine (unausgesprochene) Hierarchie des Lernens deutlich, in der sich die bevorzugten Bildungsinhalte der Kolleg:innen spiegeln. Im Rahmen der Begabungsförderung muss diese Einschränkung aber unbedingt überwunden werden, denn jedem Lernen kommt hier der gleiche Stellenwert zu. Persönliche Lernziele der Kinder sind mehr als eine „Alternative“ zu herkömmlichen Inhalten. Der persönliche Bezug schafft eine ganz andere Beziehung zum Lernen, die im Alltag der Schule eher selten ist und sich bestenfalls zufällig ergibt.

Die SLZ folgt in meiner Lerngruppe einem vorgegebenen Ablauf:
1. Du suchst dir aus, was du in der Selbstlernzeit lernen möchtest.
2. Du füllst einen Lernvertrag aus.
3. In der Selbstlernzeit arbeitest du an deinem Thema, bis du dein Ziel erreicht hast.
4. Es ist nicht erlaubt, das Thema zu wechseln!
5. Besorge dir Hilfe, wenn du Probleme hast.
6. Du schreibst auf, an welchen Tagen du an deinem Ziel gearbeitet hast.
7. Wenn du dein Lernziel erreicht hast, meldest du dich für die Präsentation an.

Die Kinder haben 3x wöchentlich ca. 45 min Zeit, sich mit ihrem Ziel zu beschäftigen. Dieses kann, wie bereits erwähnt beliebig gewählt werden, es muss aber „smart“ sein (spezifisch, messbar, angemessen, realistisch und terminiert), damit das Erreichen des Lernziels überprüfbar ist. An einem Ziel kann man allein oder mit mehreren zusammenarbeiten.
Essentiell für die SLZ ist eine regelmäßige Präsentationszeit, in der die Ergebnisse präsentiert werden und die Kinder sich gegenseitig Feedback geben. Was haben wir in den Präsentationszeiten schon alles erlebt: Kinder, die chinesische Kinderlieder singen (darunter Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf); eine Ju-Jutsu-Vorführung; die Präsentation von selbst programmierten Spielen; Zeichnungen von Tieren; Weihnachtslieder auf dem Keyboard; selbst geschriebene Geschichten; Tänze; Zaubertricks; Gesticktes; Gestricktes; Gehäkeltes; Gebautes usw. Dabei habe mich immer wieder Kinder mit ihren Leistungen überrascht und ich hatte das Privileg, ihnen live bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zuzusehen.

Sofern Interesse besteht: Ich stelle alles, was ich für die SLZ entwickelt habe gerne zum eigenen Gebrauch und zur Weiterentwicklung zur Verfügung. Traut euch. Es lohnt sich!

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